Nervenverletzungen

Wird ein Nerv im Körper – z. B. durch eine Schnittverletzung – durchtrennt, so kommt es zu Funktionsausfällen (Lähmungen, Gefühlsstörungen), deren Ausmaß von der Größe des geschädigten Nervs abhängt. Die Durchtrennung wichtiger Nerven, beispielsweise am Arm, kann erhebliche Funktionseinbußen zur Folge haben und erfordert eine rasche operative Wiederherstellung des Nervs. Zumeist muss bei solchen Operationen eine > mikrochirurgische Nerven-Transplantation erfolgen, um den Defekt zu beheben. Steht fest, dass eine Nervendurchtrennung vorliegt, so sollte schnellstmöglich eine operative Korrektur geplant werden: Andernfalls besteht die Gefahr eines bleibenden Muskelabbaus.



 
 
  Mikrochirurgische Nerven-Transplantation

Zur Überbrückung eines Strukturdefektes in einem Nerven wird häufig ein Teil eines anderen Nerven desselben Patienten entnommen und in den Defekt eingesetzt (transplantiert). Hierfür stehen im Körper einige kleine und gut erreichbare Nerven zur Verfügung, deren Entnahme nur sehr kleinflächige Gefühlsstörungen bewirkt, die in der Regel gut toleriert werden. Das Transplantat wird unter OP-mikroskopischer Sicht mit sehr feinen Nähten eingesetzt. Bevor die gelähmten Muskeln wieder aktiv bewegt werden können, müssen neue Nervenfasern durch den rekonstruierten Nerv einwachsen: Das durchschnittliche Nervenwachstum liegt bei durchschnittlich einem Millimeter pro Tag.

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